Einführung in Automotive SPICE® Assessments

Heute wird in der Produktentwicklung in der Automobilindustrie immer mehr Kompetenz in Automotive SPICE® vorausgesetzt. Die intelligente Umsetzung der einzelnen Prozesse führt zu einer deutlich höheren Qualität des Produkts einem problemlosem SOP.

Die Anforderungen des Kunden sowie der Produktionsplanung und anderer Interessengruppen wurden umgesetzt und systematisch überprüft.

Im ASPICE® Assessment wird die Kapazität der Entwicklung durch Interviews und Dokumentsichtungen mit Automotive SPICE® verglichen, bewertet, dokumentiert und ausgewertet.

Lesen Sie hier Grundlegendes über das Assessment und wie Ihre Organisation gute Assessmentergebnisse erzielt.

Gründe für das Assessment

Voraussetzung für den Kundenauftrag

Die Vergabe von Projektaufträgen wird immer häufiger und konsequenter an die Fähigkeit des Unternehmens gekoppelt, aus Fehlern systematisch und systemisch zu lernen. Als Nachweis gilt eine ASPICE® CL3 Bewertung, also ein Assessmentbericht eines bekannten Assessmentleiters mit einer erreichten ASPICE® Kapazitätsstufe 3 („Capability Level 3“). Der Kunde will das Risiko und die damit schwer kalkulierbare Gefahr der Mehrkosten bereits bei der Projektvergabe reduzieren. CL3 wird als die erste stabile Kompetenzstufe gewertet, da hier etablierte Prozesse bescheinigt werden.

Prozessverbesserung

Oft werden Assessments als GAP Analyse für den internen Gebrauch durchgeführt. Mit der neutralen Beurteilung der Prozesse werden die Lücken des Projekts aufgezeigt. Somit ist Weg für eine gezielte Prozessverbesserung aufgezeigt.

Assessment Ergebnis

Abschlusspräsentation

Im unten beschriebenen KM Assessment Prozess findet am Ende der Vor-Ort-Phase eine Präsentation der Assessmentergebnisse vor allen Beteiligten statt. Hier werden die Stärken und Potentiale der Prozesse aufgezeigt.

Er wird deutlich, wie gut neu eingeführte oder auch schon lange etablierte Prozesse wirksam sind und in welchen Stellen noch nachgebessert werden muss oder kann.

Assessmentbericht

Der Assessmentbericht dient zusammen mit der Präsentation als Grundlage der Prozessverbesserung.

Somit hat das Management ein Stärken-Schwächen-Profil zur Hand, um in Workshops geeignete Konzepte und Maßnahmen abzuleiten, um die Prozesse effektiver und ggf. auch effizienter zu gestalten. Das sehr erfahrene Knüvener Mackert Beraterteam begleitet Sie intensiv bei der Prozessbefähigung.

Je nach Intention des Assessments-Auftraggebers wird der Bericht auch dem Kunden vorgelegt. Er gibt Aufschluss über die einzelnen Prozessattribute, welche die Leistungsfähigkeit der Entwicklungsprozesse beschreiben.

Automotive SPICE capabilitz Levels

Normierung und Vergleichbarkeit des Assessments

Das Ergebnis des Assessments soll nicht vom Assessor uns seinem Team abhängig sein. In den folgenden Normen werden die Vorgänge definiert und verbindlich festgeschrieben

In ISO 15504 wurden Kriterien für SPICE (Software Process Improvement and Capability Determination) festgelegt. Diese Norm wurde in den Normen ISO 330xx (insbesondere ISO 33002) überarbeitet.

In Automotive SPICE® V3.1 wurden Kriterien für die objektive Messbarkeit, die in ISO 33020 vorgeschrieben werden, umgesetzt. Die Kompetenzstufen CL1 bis CL5 werden im Detail beschrieben. Die „Base Practices“ und „General Practices“ geben die Anforderungen wieder, die Prozesse für eine Bescheinigung der jeweiligen Kompetenzstufe erfüllen müssen.

Qualifikation der Assessoren

Das Assessment darf nur durch zertifizierte Lead-Assessor (Competent oder Principal-Assessor) durchgeführt werden. Zertifizierte Provisional Assessoren sind als Co-Assessoren zugelassen.

Intacs e.V. (www.infacs.info) stellt durch einheitliche Lehrpläne, Schulungsmateriealien und Lehrerzertifizierungen die Qualität in der Ausbildung der Prüfer sicher. Das Qualitätsmanagementzentrum des VDAs akkreditiert die Schulungsanbieter und führt die Prüfungen der Assessoren unabhängig von den Schulungsanbietern durch.

Durchführung des Assessments

In ISO 33002 wird die Vorgehensweise, die Rollen der Assessment Beteiligten und die Ergebnisse des Assessments im Detail vorgeschrieben. Damit soll sichergestellt werden, dass die Bewertung der Projekte in verschiedenen Zulieferern und Assessment Teams vergleichbar werden. Der leitende Assessor ist für die Durchführung des Assessments verantwortlich. ASPICE® V3.1 definiert, dass der leitende Assessor sich mit Ausweis als intacs™ zertifizierter „Competent Assessor“ oder höher auszeichnen muss. Für mindestens einen weiteren Assessor wird die Zertifizierung als „Provisional Assessor“ vorausgesetzt.

In ISO 33002 wird zudem definiert, was in dem Prüfbericht enthalten sein muss. Nachweise für die Prozessattribute und Kompetenzstufen müssen dokumentiert werden, damit die Entscheidungsfindung auch für Dritte nachvollziehbar werden.

Intacs™ Code of Conduct

Assessoren, die sich durch einen VDA-QMC Ausweis identifizieren, verpflichten sich auf den Intacs™ Verhaltenskodex. [link zum Kodex]

VDA Guidelines (Blue Gold Edition)

In den VDA Automotive SPICE® Guidelines gibt der Verband Deutscher Automobilindustrie Details an für die Interpretation, inhaltlichen Mindestanforderungen und konsistente Bewertung von Automotive SPICE® Elementen. Definierte Regeln und Empfehlungen zu den detaillierten Grundpraktiken (base practice; BPs) und den generischen Praktiken (generic practice; GPs) soll zu einheitlichen Prüfberichten führen.

ASPICE Assesor Certification Levels

Enführung: KM Assessment Process 4.1

Der Ablauf eins Assessments, das Knüvener Mackert durchführt, wird im „KM Assessment Prozess 4.1“ beschrieben.

Planungsphase

In der Planungsphase werden die Ziele des Assessments mit dem Auftraggeber (Sponsor) festgelegt: Soll die Prozessverbesserung oder die Risikobewertung des Produkts im Fokus stehen.

lokalen Koordinator werden die Prozessverantwortlichen benannt, der Interviewplan erarbeitet, sowie die Räumlichkeiten reserviert.

Assessment Durchführung

Nach dem Kick-Off Meeting haben die Prozessverantwortlichen die Möglichkeit durch objektive Nachweise in Interviews die Kompetenz ihrer Prozesse zu demonstrieren. Das Prüferteam dokumentiert und wertet die Ergebnisse aus und bewertet die Prozesse nach ihren Grundpraktiken und generischen Praktiken. Bei Bedarf werden offene Punkte in einem allgemeinem Nachinterview am letzten Tag vor Ort geklärt.

Hierbei stehen die Prozesse im Vordergrund und nicht Schuldzuweisungen der Prozessbeteiligten.

Die Abschlusspräsentation am Ende der Vor-Ort-Phase informiert über die erfolgte Bewertung. Knüvener Mackert legt großen Wert auf eine Beschreibung der aufgezeigten Leistung und Verbesserungspotenzialen.

Berichterstattung

In den Wochen nach den Interviews werden die Ergebnisse im Assessmentbericht systematisch dokumentiert und vom leitenden Assessor geprüft und dem Sponsor übergeben

Das Assessment Log dient den Assessoren als Nachweis Ihrer Assessmenterfahrung, die sie zur (Re-) Zertifizierung als Competent oder Principal Assessor beim VDA einreichen. Die Ergebnisse des Assessments werden weder an VDA, intacs noch an eine andere Institution weitergeleitet, sondern ausschließlich an den Sponsor.

KM Assessment Process 4.1 - 1/2
KM Assessment Process 4.1 - 2/2

Bewährte Verfahren aus jahrelanger Erfahrung

Vorbereitung

  1. Unser Leitspruch „Akzeptierte Prozesse folgen einfachen Regeln“ kommt aus der langjährigen Erfahrung in der Beratung. Die einzelnen Prozesse müssen in einer Weise ausgestaltet werden, dass sie für das Projekt effektiv sind. Effiziente Prozesse lassen unnötiges weg und konzentrieren sich auf strukturiertes und unbürokratisches Handeln.
  2. Um zu solchen Prozessen zu kommen bedarf es der systematischen Schulung des Personals. Informieren Sie sich in unserem Trainings Center [link] über die angebotenen Schulungen. In Inhouse Trainings können Beispiele aus dem Alltag besprochen werden. So kann die gewonnene Kompetenz direkt umgesetzt werden.
  3. Oft lassen sich Mitarbeiter selbst zum Provisional Assessor ausbilden. Sie können dann zum einen als Co-Assessor einen tiefen Einblick bekommen. Zum anderen sind diese Kenntnisse dann in der Prozessdefinition und Verbesserung von großem Wert, denn der Mitarbeiter weiß warum in Automotive SPICE® die einzelnen Praktiken abfragt und auf was wert gelegt wird.
  4. In einem Vor-Assessment können die Lücken im Projekt ausgearbeitet werden, die dann in Prozessverbesserungsworkshops aufgearbeitet werden. Lesen Sie mehr über unser Beratungsangebot.

Das Assessment selbst

  1. Gute Absprachen im Vorfeld mit dem Sponsor und lokalen Koordinator sind die Basis für eine effektive Durchführung des Assessments. Alle nötigen Daten für den Assessment Plan werden zusammengetragen. Die Assessment Agenda wird erarbeitet, damit jeder Prozessverantwortliche weiß, zu welchem Termin das Interview zum jeweiligen Prozess stattfindet.
  2. Räumlichkeiten und Verpflegung. Die Prozessverantwortlichen sollen die Leistung des Prozess gut und flüssig erläutern können. Dazu ist die Atmosphäre bei den Interviews sehr wichtig. Getränke und Snacks zwischendurch helfen konzentriert zu bleiben.
  3. Technik, Dokumente und Tools sollen in der Infrastruktur der Räumlichkeiten schnell verfügbar sein. Je besser das „Configuration Management“ ist, desto weniger muss nach den relevanten Dokumenten gesucht werden.

Alexander Mackert
Principal Consultant & CEO

ASPICE Assessment Angebot

Unser Team hat viel internationale Erfahrung und hat Niederlassungen in Deutschland, Indien und China. Kommen Sie mit uns ins Gespräch und fordern Sie ein Angebot für ein Automotive SPICE® Assessment an.

Gerne begleiten wir Sie auch auf dem Weg zur gewünschten Kompetenzstufe durch ein Pre-Assessment und Improvement Workshops.